Rückschau vdr abend (58th day of Chaos in the YOLD 3176)
vdr next generation
Wohnzimmer-PC sind angesagter denn je und da Jochen und Doc demnächst einen neuen vdr bauen wollen fanden sich stesie und stettberger bei Doc zuhause ein um an seinem vorhandenen vdr etwas herumzubasteln getreu dem Motto: wir wissen nicht was wir tun, aber wir tun es trotzdem (:mrgreen:):
Ausgangslage war Docs bestehender vdr, auf einer zweiten Festplatte wurde ein "jungfräuliches" Debian Squeeze installiert. Das Abbit-Mainboard verfügt über einen HDMI-Ausgang, so dass der X-Server den angeschlossenen Flachbildschirm prompt als Monitor erkannte und ohne großes Geschraube an der Konfiguration gleich den höchstmöglichen 1080p-Modus einstellte! (:santa:)
Als Desktop dient LXDE, ein bildschrimfüllenden glxgears brachte immerhin eine Framerate von über 80fps! Zum Appetitanregen wurde erstmal über mplayer vorhandenes 1080p-Demomaterial in h.264 abgespielt, die AC3-Soundausgabe übernahm die über Lichtleiter am Board angeschlossene Stereoanlage. Das Ergebnis war schlicht und ergreifend bombastisch - auch was die Akustik angeht. Sound über HDMI per TV ausgeben ist im Moment nicht möglich, da alsa kein HDMI-Ausgabegerät zur Verfügung steht (:sad:).
Installation des vdr
Aller Anfang ist schwer, wir wollten ja keine fertige Distri verwenden sondern per Aptitude die Pakete aus dem Repository installieren. Jedenfalls konnte man bei Aptitude endlich mal die Zeilen in voller Länge lesen ohne dass etwas abgeschnitten wurde: (:razz:)
Ohne Jochen, der mit vdr aus Paketen schon Erfahrungen hat fiel uns die Auswahl der Plugins etc. gar nicht so leicht, vdr als Grundpaket war ja klar, aber welches zur Ausgabe über X verwenden? Das ist leider gar nicht so einfach, denn der geneigte vdrler hat eine Auswahl von Möglichkeiten: nach etwas Recherche stellte sich heraus:
1. Für den vdr brauchen wird das vdr-plugin-xineliboutput
2. libxine1-xvdr stellt eine neue mrl "xvdr://" für Xine zur Verfügung, dass die streams dann abspielt, die vdr-plugin-xineliboutput zur Verfügung stellt.
3. Alternativ kann man auch das Paket libxineliboutput-sxfe benutzen, das ein "built-in local frontend" für X bereitstellt.
Wir entschieden uns eher zufällig für die letzte Variante und hatten prompt ein Fenster auf dem Desktop, in dem RTL lief.
Das Ernüchternde an der Sache war, dass wir kein Menü aufrufen konnten und auch für andere Tastenkombinationen die beim klassischen vdr stets funktionierten war dieser total unempfänglich.
Das Schlimmste an der Sache: es lief gerade DSDS und so mussten wir die geistlosen Wortblasen eines H. Dieter B. über uns ergehen lassen! (:twisted:)
Also probierten wir die zweite Variante und konnten tatsächlich per Xine den vdr dann auch per Tastatur bedienen! Dann entstand natürlich der Wunsch, die Fernbedienung einzulernen und dabei fiel uns auf, dass wir momentan nur mit der zweiten Budget-Satkarte operierten, die FF-Karte, an der auch der IR-Sensor hängt war wegen fehlender Firmware gar nicht in Betrieb, denn das Laden des Kernelmoduls scheiterte. Stesie war im Besitz der wertvollen Info, dass ab Kernel 2.6.30 sämtliche Firmware in Pakete ausgelagert wurde- nach etwas Suche und dem Kopieren der Firmware von der "alten" vdr-Partition konnten wir also auch die FF-Karte in Betrieb nehmen. Beim Start des vdr wurde die fehlende remote-conf für die FB erkannt und vdr wollte die bekannte Einlernprozedur starten. Dummerweise war der vdr zu dem Zeitpunkt ja noch nicht oben, ergo sieht man das auf dem Xine-Display gar nicht! Abhilfe schaffte nur das Umschalten des TV auf den Scart-Eingang, wo die FF-Karte brav den vdr-Dialog zum Einlernen ausgab (:cool:)...
So kurz nach 0.00 Uhr hatten wir also endlich ein halbwegs funktionales vdr-System, wenn da nicht noch zwei Probleme wären:
1. ist die Bildqualität ist nicht sehr berauschend, Laufschriften ruckeln sehr stark und sind auch schlecht aufgelöst- die zum Vergleich herangezogene Ausgabe per Scart ist hingegen perfekt! Man merkt aber schon, dass der Fernseher seine Bildverbesserung insbesondere bei SD-Material viel besser bei digitaler Zuspielung einsetzen kann! Bernd das Brot wirkte über HDMI so plastisch als wollte er gleich aus dem Fernseher steigen (:wink:)
2. der vdr scheint selbst die Soundkarte zu belegen, was er nicht sollte denn wir möchten ja den Sound hören, der über Xine ausgegeben wird- das hat zur Folge, dass nach dem Umschalten noch immer der Sound des ursprünglichen Kanals erklingt.
Als der Abend dann gegen 2 Uhr beendet war gab es dennoch zufriedene Gesichter, denn mit den Worten des großen Philosophen Lothar Matthäus gesprochen: "Again what learned" (:lol:)